Ich habe mir jetzt mal den ersten Teil "Endless NIghtmare" gekauft und eine Stunde gespielt. Man sollte unbedingt das 44-seitige Handbuch wenigstens mal quergelesen haben. Auch da ist das Spiel ganz alte Schule. Das Handbuch erklärt ausführlich das Interface sowie das Kampf- und Magiesystem. Ein paar Tipps gibt es auch noch obendrauf. So weit, so gut.
Das Handbuch selbst ist anscheinend nur aus dem Hauptmenü heraus zugänglich. Nach einem Klick auf "Manual" öffnet ein Browser-Fenster mit dem entsprechenden PDF, das man dann natürlich auch lokal abspeichern kann. Im Spielverzeichnis konnte ich das Handbuch jedoch nicht entdecken. Vielleicht habe ich auch gerade Tomaten auf den Augen oder so. In der eigenen GOG-Bibliothek findet sich das Handbuch übrigens auch nicht. Das ist fast schon DRM. Hoffentlich wird das noch nachgereicht.
Zum Spiel: Es hat schon was, knöcheltief durch mit Blut gefüllten Dungeon zu waten. Okay, da unser Alter Ego im Limbo seine inneren Dämonen bekämpft, handelt es sich nicht um Blut, sondern um die "Scarlett Tide". Diese laut Handbuch "ungesunde Flüssigkeit" erscheint, wenn man zu oft auf einer Dungeon-Ebene gerastet hat. Effekt dieser "ungesunden Flüssigkeit": Man erholt sich langsamer. Das ist zwar eine interessante Spielmechanik, aber irgendwie so gar nicht alte Schule. Häufiges Rasten in der Rollenspielen mit neuen Charakteren steckt bei mir so tief in Fleisch und Blut wie das Kombinieren von Inventargegenständen in Point-and-Click-Adventures.
Die Charaktererstellung läuft nach gewohntem Muster ab: Punkte verteilen, Spezialfähigkeiten und Klasse auswählen. Letztere scheinen recht vielfältig zu sein. Ich habe zu Einstieg mal mit einem auf spitze Waffen spezialisieren Berserker angefangen. Aber es gibt auch Klassen wie "Plague Spreader" und "Experimenter". Alle Klassen sind anscheinend zumindest rudimentär magiekundig. Charaktere heißen hier "Alter Ego".
Die Monster: Das ganze Bestiarum könnte direkt von HR Giger stammen. Gefällt mir.
Die Kämpfe: Die Kämpfe wechseln vom gridbasierten Dungeon in eine eigene Arena, in der man sich nur schrittweise vor und zurück bewegen kann. Man kann also nicht wie bei Grimrock um die Monster herumtänzeln. Angreifen, Blocken, Gegenstände werfen, Zaubersprüche – das Übliche halt.
Rätsel: Es gibt keine. Schalter und Teleporter, das war's. Mir ist das ganz recht, weil ich gerade nicht in der Stimmung für komplexe Rätsel bin.
Hintergrundgeschichte, Handlung: Nicht vorhanden.
Edit: Speichersystem: Man kann nicht speichern. Das würde dem Permadeath-System irgendwie zuwiderlaufen. Man kann aber jederzeit das Spiel unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder fortsetzen. Eine beliebig lange Pause ist also möglich, nicht aber mehrere Spielstände sowie mehrere Charaktere. Man kann aber Gegenstände an das nächste "Alter Ego" vererben und es gibt wohl einen Zauberspruch, der einen an die Stelle teleportiert, wo das vorherige "Alter Ego" gestorben ist.
Post edited May 01, 2021 by Count Leaves