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Nun ja, "Austauschbar" ist ein schwerwiegendes Wort.
Würde die Story auch funktionieren, wenn wir Chloes Vater durch einen blauen Blob ersetzen würden?
Sicher, auch wenn sie dann leicht lächerlich und komisch anmuten würde.

Und Mr.Jefferson würde gewiss auch dann funktionieren, als Charakter. Wenn man da Hannibal Lecter inklusive seiner ikonischen Gesichtsmaske hingestellt hätte. Nur eben auch mit leicht lächerlichen Beigeschmack.
(Jetzt wieder ernst)

Dass ist doch aber in beinahe jeder Geschichte so, dass man die Nebencharaktere, die Statisten austauschen kann.
Auch wenn ich da bei Max widersprechen würde. Dazu gleich noch etwas mehr.

Trotzdem wäre ich mit solchen Schlussfolgerungen vorsichtig. (Hier meine Sicht, als Autorin)
Denn Autoren denken sich was dabei, wenn sie ihre Nebenfiguren erschaffen. Selbst wenn sie wie austauschbare Statisten erscheinen mögen. So ist ein David nur auf den ersten Blick, der böse Stiefvater. Und einfach verzweifelt, weil er sein bestes gibt, um Chloe ein Vater sein zu können. Oder weil er weiß, er ist einer großen Sache auf der Spur. Aber niemand glaubt ihm so recht. Wobei ihm dabei sein diplomatisches, zwischenmenschliches Ungeschick oftmals Steine in den Weg legt.

Mr. Jefferson. Funktioniert eigentlich ganz gut. Er genießt einen guten Ruf, und erfüllt eine gewisse Mentor-Funktion.
Dass er eigentlich ein sadistisch-psychopathisches Arschloch ist, kann man durchschauen. Mir erschien es etwas zu offensichtlich. Aber okay, meine eigenen Gedanken dazu, wie die Story verläuft und was mit Rachel passiert ist. Die waren sowieso deutlich komplizierter, als dass was die Entwickler letztlich daraus gemacht haben.
Ich war tatsächlich davon ausgegangen, dass sie das "Zeitreisen und Konsequenzen" Thema weiter ausbauen würden. Eine Fehleinschätzung, für die ich letztlich doch sehr dankbar bin.

Denn ich habe es schon viel zu oft erlebt, dass Geschichten in Games oder Büchern genau so geendet sind, wie ich es mir gedacht habe. Und da Zeitreisen ohnehin immer ein schwaches Plotelement sind, bin ich eigentlich froh darüber, dass man es hierbei nicht übertrieben hat. Mit den Paradoxas und dem Zeitreiseplot.

Charaktere sind letztlich Charaktere. Manche sind tiefgründiger, und manche wachsen uns ans Herz, weil wir sie lieb gewinnen. Und/Oder uns mit ihnen identifizieren können.
Andere erfüllen halt Klischees, wie die verzweifelte Mutter die im Diner arbeitet.
Oder die "miese Bitch" die gleichzeitig das beliebteste It-Girl der Schule ist.
(Eigentlich typischer....US-amerikanischer Highschool Plot)


Max ist letztlich die Protagonistin. Und wir haben Einfluss auf ihre Handlungen und Entscheidungen.
Aber sie ist auch "Chloes ehemalige, beste Freundin." Mit der sie zusammen aufgewachsen ist, und die sie immer vermisst hat. Sicherlich, hätte das auch John, der ehemalige beste Freund sein können.
Aber die Autoren entschieden sich für Max, für Chloes Max.
Unter uns, man könnte auch Frodo im HdR durch Frieda, die tapfere Halblings-Frau ersetzen.
Gerade Geschlechter spielen da eigentlich (meistens) eine untergeordnete Rolle.
Es sei denn es wird gezielt ein Plotelement wie "Geschlechter Unterdrückung" verwendet.

Kate war letztlich auch ein Klischee. Mir aber doch recht sympathisch, und sie hat mir sehr leid getan.
Dieses ganze Mobbing hatte sie definitiv nicht verdient.
Hier möchte ich anmerken, ich finde den restlichen Plotverlauf tatsächlich intensiver, wenn Kate stirbt.
Nicht weil ich sowas gerne sehe oder lese. Sondern weil man dadurch Nathan, Victoria und Jefferson deutlich intensiver hassen kann. Was die Daseinsberechtigung dieser Charaktere verstärkt.
Außerdem habe ich bei der "Kate stirbt" Variante, dazu die Musik und die Bilder im Abspann der Folge einen Kloß im Hals. Es reißt mich emotionaler mehr mit.

Rachel ist gerade deshalb so wichtig, weil es Chloes Rachel ist. Und deshalb ist ihre Reaktion hier, ja, deutlich emotionaler als an sich, die Tatsache ihres Todes.
Siehe dazu Chloes Reaktion. " I loved her so much."
Dass hat mich sofort getriggert, weil ich ihren Verlust verstanden und bedauern konnte.
Gerade wenn man "Before the Storm" spielt, sieht man ja wie wichtig Rachel für Chloe gewesen ist.

Und ja, ich fand "Before the Storm" auch noch einen Tick besser. Wegen, keine Zeitreisen.
Und, weil hier vieles ins richtige Licht gerückt worden ist, man Rachel besser verstanden und mehr über sie erfahren hat.
Außerdem natürlich wegen "Awesome Chloe!" <3
(Ja, ich liebe sie.)

Womit ich mich hier ganz ehrlich anschließen muss. Ja, auch für mich ist Chloe der beste Charakter, aus Life is Strange. Und sie erinnert mich sehr, an einen mir ganz besonders wichtigen "Lieblingsmenschen."

Ganz wenige Games, ganz wenige Geschichten haben mich jemals so zum lachen, oder so zum weinen gebracht.
Und es sind diese.

- Max küsst Chloe
Chloe: Oh my God, Max. You are so hardcore.
Oder
- Max und Chloe brechen in die Schule ein, und dann bei der Flucht.
"We are so awesome!"

Diese Momente, die mich das Game in mein Herz haben schließen lassen.

Zusammen mit "Before the Storm". Definitiv eines meiner Lieblingsgames.
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@Cyber-Lune

Ich habe mich da wahrscheinlich ein bisschen falsch ausgedrückt in Bezug auf die "Austauschbarkeit".

Wenn man z. B. alle Geschlechter umdreht, würde das Spiel genauso gut funktionieren.
Jefferson könnte da, z. B. als "Männer-hassende" Psychopathin, in mir wesentlich mehr Unbehagen erzeugen.
Ich persönlich finde aber, dass das bei Chloe nicht passen würde.

Natürlich sind alle Charaktere mehr oder minder wichtig für das Spiel aber ich denke sie sind in diesem Spiel mehr eine Art "dramaturgisches Werkzeug".

Nehmen wir doch mal David. Das ist doch der Inbegriff des Stereotypen, so wie man sich eben einen "Stiefdödel" vorstellt.

Das wirkte irgendwie zu aufgesetzt, zu gewollt, einfach zu heftig.

Natürlich kann ich auch Joyce' Motive verstehen. Aber ganz im Ernst, ihr Verhalten Chloe gegenüber ist total Banane.
Ich weiß, sie versucht nur selbst irgendwie mit dem Tod ihres Mannes klar zukommen. Noch dazu muss sie dringend Geld verdienen.

Aber sie zieht David, Chloe gegenüber, ganz klar vor.

Wie die anderen mit Chloe umgesprungen sind, ist ihr gegenüber nicht fair. Umso interessanter fand ich es, wie Chloe den "Spieß umgedreht" hat und Max quasi permanent torpediert hat.

Rachel war für Chloe deshalb so wichtig, weil sie zum einen ein "Ersatz" für Max war, als auch eine "Leidensgenossin" in Bezug auf ihren Vater.

Trotzdem bin ich immer noch der Meinung, dass zumindest am Anfang, Rachel nur mit Chloe gespielt hat.

Grüße
Post edited June 28, 2020 by TheHexer_pcg
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Ein Thema, welches wir bisher hier nur angeschnitten haben, ist die Gesellschaftskritik in diesem Spiel.

Mobbing
soziale Ungerechtigkeit und Ausgrenzung
1984! Big Brother is watching you!
junge Frauen die unter Drogen gesetzt werden, nur weil irgendwelche Psychopathen total einen an der Lampe haben!
etc.

Zumal die Thematik mit den misshandelten Frauen bewusst ein wenig umschifft wird um es zu "entschärfen".

Da hatte mein Hirn sich noch schlimmeres ausgemalt. Zumal das Spiel ja auch Andeutungen macht obwohl zum Ende ja gesagt wurde, es gibt keine Indizien auf ein sexuell motiviertes Verbrechen.


Wie dem auch sei, letztlich sind wir alle das Produkt unserer Umgebung.

Warum will Kate sich denn das Leben nehmen? Niemand interessiert sich für ihre Probleme. Niemand will ihr zuhören oder ihr helfen. Niemand glaubt ihr. Ihr wird die Schuld für ihre Situation gegeben. Alle lachen über sie.

Warum hat Nathan sich denn in Jefferson einen Vaterersatz gesucht? Weil sein eigener Vater ein verdammter sadistischer Egomane ist!

Letztlich musste jeder in diesem Spiel alleine klar kommen.

Chloe ist da nur die Spitze des Eisbergs.

Ich meine: Hallooo?! Was geht da ab?
Die Schule interessiert sich nicht für Chloes Probleme. Sie ist ein Störfaktor der nicht ins "System" passt, also weg damit!
Ihre Mutter weiß nichts mit ihr anzufangen? Egal!
Von David wird sie nur bevormundet? Toll!

Ich meine, wo ist denn da das Problem, wenn sich mal einer 5 Minuten lang die Zeit nimmt um ihr zuzuhören.

Es handelt sich hier doch offenbar um eine junge, hübsche und scheinbar recht intelligente Frau.
Warum kann man ihr nicht auch einfach den Freiraum gewähren, den sie braucht um bestimmte Dinge zu verarbeiten, sich zu entwickeln und selbst daran zu wachsen?

Warum versuchen alle, sie in eine bestimmte "Schublade" zu stecken bzw. sie zwanghaft in dieses "System" bzw. diese "Gesellschaft" zu integrieren?

Klar, Chloe wird auch ihre Fehler gemacht haben aber deswegen würde ich mit ihr nicht so hart ins Gericht gehen.
Wie heißt es so schön: "beurteile das Buch nicht nach dem Einband".

Ich glaube zwar nicht daran, dass die Geschichte von Chloe und Max nochmal derart aufgegriffen wird aber es wäre schön zu sehen, was aus den beiden Frauen wird. Man könnte ja diesen Bescheiden Zeitreise-Plot nochmal "umbauen".

Aus Chloe könnte etwas werden das bereits tief in ihrer Persönlichkeit verankert ist. Nämlich eine anständige, verlässliche und lebenslustige, leicht durchgeknallte (=D) Person.

Allerdings, wird sie dabei die Hilfe von Max brauchen. Nur ihr würde ich es zutrauen, dass sie Chloe dabei unterstützen kann. Oder Chloe sucht sich zum Ausgleich 'n Kerl als Freund oder Partner.

Wenn Rachel noch am Leben wäre, hätte das früher oder später zu Reibereien zwischen den Dreien geführt. Zumal ich denke, dass Rachel zugunsten ihres eigenen Lebens, Chloe genauso hätte fallen lassen, wie Max zuvor. In Chloe schwingt, denke ich, etwas latentes mit. Etwas unstetes und unruhiges.

Ich glaube, allein könnte sie das nicht kontrollieren. Zumindest vorerst. Ich denke das hängt auch damit zusammen, dass Max und Chloes Vater ihr die größten Stützen der Persönlichkeit waren.

Ich finde es gut, dass man davon abgesehen hat, dieser Figur einen "Vaterkomplex" anzuhängen oder sie das irgendwie "kompensieren" zu lassen. Chloe ist einfach authentisch, echt und unverfälscht. Sie geht ihren eigenen Weg. Nur das zählt. Die eigene Integrität.

Wie dem auch sei, ich glaube das hier würde Chloe gefallen:
"[...]The world is full of kings and queens, who blind your eyes and steal your dreams[...]"



Grüße
Hm, für mich ist die Geschichte von Chloe und Max eigentlich auserzählt. Before the Storm hatte auch schon ziemlich starke Züge von Fanfiction oder zumindest Fanservice, auch wenn es mir trotzdem noch Spaß gemacht hat. Aber warum aus Chloe leider nichts mehr werden kann, ist ja offensichtlich ... :(

Das alternative Ende, bei dem sie überlebt, ist doch eher Wunschdenken der Fans und nur möglich mit einer "nach uns die Sintflut"-Einstellung. Aus persönlicher, emotionaler Sicht kann ich das durchaus verstehen, aber im Sinne der Erzählung finde ich es das weniger passende, weniger konsequente Ende, weil es einfach alles über Bord wirft, was zuvor geschehen ist (z.B. wenn Max Kate gerettet hat - wozu, wenn es sie anschließend nicht mehr interessiert, ob alle in Arcadia Bay draufgehen?). Die Sache ist die, dass Life is Strange in einer starken Tradition von (Mystery- und) Zeitreisegeschichten steht und auch mehr oder weniger offensichtliche Anleihen an vieles hat, was vor ihm schon da war (Butterfly Effect, Donnie Darko, etc.). Und ich sehe es so, dass sich die Geschichte eigentlich, wie so oft (außer beim Klassiker Zurück in die Zukunft natürlich), dagegen ausspricht, dass man die Gegenwart durch Zeitreisen wirksam "reparieren" kann; es hat immer schlimme Nebenwirkungen, wenn man sich an die Vergangenheit klammert und versucht, den Lauf bereits geschehener Dinge zu verändern.

Die "Reise" ist hier trotzdem nicht umsonst, weil Max dadurch reift, sich ihre Fehler in der Vergangenheit eingesteht, mit ihnen abschließt bzw. sich mit Chloe versöhnt, auch wenn es natürlich nur in den Alternativrealitäten passiert, selbstbewusster wird, sich aktiver für andere Menschen und ihre eigenen Träume einsetzt, und eben lernt, auch mit den schrecklichen Seiten des Lebens klarzukommen, Konsequenzen und Schicksalsschläge zu akzeptieren statt sich in ein Wunschdenken zu flüchten, dass sich alles rückgängig machen lässt. Das ist natürlich kein romantisches, sondern ein recht prosaisches Ende, und sehr bitter vor allem auch für die Fans, die Chloe noch lieber mögen als Max, aber für mich ist es das Ende, das im Rahmen dieser Geschichte mehr Sinn ergibt, weil es zwar traurig ist, aber eine Coming-of-Age-Story abrundet. Für mich ist das auch keine Entscheidung zwischen Chloe und Arcadia Bay, sondern eine Entscheidung, die eigentliche Realität, das, was schon passiert ist, zu akzeptieren (wie wir alle es auch müssen) oder sich in eine neue, aber unnatürliche zu flüchten, ohne Rücksicht auf alles andere (was in Bezug auf Max' Charakterentwicklung eigentlich auch ein trauriges Ende ist).

Darüber hinaus: Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich das Spiel gespielt habe, und ich glaube, es war nicht in allen Einzelheiten ganz klar und stimmig, da blieben einige Fragezeichen und Interpretationsspielräume, aber ich habe es trotzdem so gesehen, dass der Sturm eine Folge vom Max' Zeitreisen ist (der typische Butterfly-Effect eben). Wenn sie sich entschließt, damit auzuhören und ihre eigentliche Realität anzunehmen, in der Chloe gestorben ist, dann ist es für mich nicht dasselbe wie Chloe sterben zu lassen, denn Chloe ist in ihrer Realität ja schon tot, aber wenn sie sich dafür entscheidet, an der Reise in eine alternative Realität festzuhalten und dafür Arcadia Bay zu opfern, dann ist der Untergang von Arcadia Bay für mich eine direkte Folge ihres Handelns.
Post edited June 29, 2020 by Leroux
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@Leroux

Ich verstehe genau was du meinst. Diese ganze "Teenage-Wasteland"-Geschichte ist genau das, womit jeder lernen muss damit umzugehen. Jeder muss "erwachsen werden". Das schaffen die beiden Figuren hier sehr gut.

Natürlich wäre es auch blödsinnig einfach die Story wieder aufzugreifen aber wie gesagt aus Sicht des "Fans", würde ich das trotzdem interessant finden. Könnte ja auch einfach eine Alternativrealität sein, what ever.

Ich fand es schon stark, wie Max und Chloe sich im Verlauf des Spiels entwickelt haben. Erst war Max das typische schüchterne, fast noch mädchenhafte Mauerblümchen und dann..... Zack....Blackwell Ninja =D

Auch die Entwicklung Chloes ist einfach interessant anzuschauen. Gerade wenn man vorher Before the Storm gespielt hat.

Sie scheint mittlerweile, zumindest zum Teil, ein wenig abgehärtet. Sie kann richtig "abgewichst" sein.

Allein, dass sie Max spüren lässt wie enttäuscht und wütend sie eigentlich ist und dass sie ihr immer eins "reinwürgt", ließ mich eigentlich jedes mal schmunzeln. Auch wenn ich natürlich Mitleid hatte mit Max. Aber das war wahrscheinlich eine Kostprobe der "eigenen Medizin". Auch wenn sie wenig dafür konnte, dass sie weggezogen war. Sie hätte sich wenigstens regelmäßig melden können.

Umso schöner war es halt für Chloe, dass sie Rachel hatte. Obwohl es zwischendrin scheint, dass Chloe Rachel auch ein wenig verdrängt. Das wäre nur logisch, auf einmal steht da ihre beste Freundin. Da würde ich auch nostalgisch werden.

Wie dem auch sei, ich finde es toll wie die Geschichte von Max und Chloe erzählt wird.
Ja, es kann sehr sehr traurig sein.
Ja, es gibt kein Happy End.

Trotzdem beißt sich das Ende um Chloes Tod einfach mit der Rahmenhandlung um diesen Zeitreiseplot. Das ist unschön gelöst. Man hätte, als "dramaturgische Notwendigkeit", Chloes Tod ja trotzdem einbauen können. Einfach weil es notwendig ist, damit Max sich weiterentwickelt. Man hätte es als treibendes Element einbauen können. So wirkt es einfach nur lapidar dahin gebastelt, weil man keine andere Idee mehr hatte.

Das ist dem Spieler gegenüber einfach unfair. Einfach, weil das ein grober Cut ist. Man arbeitet ja immer auf etwas hin.
Egal ob es nun positiv oder negativ endet. Es ist zu grobschlächtig. Ich habe ja nichts dagegen, wenn etwas dystopisch anmutet oder es, im Sinne von Chloe, schlecht für jemanden ausgeht. Aber das war mir einfach zu blöd.

Chloes Tod ist nur für Max relevant. Unter der Prämisse macht es zwar Sinn, dass Max im Rahmen der Handlung daraus erstarkt hervorgeht. Aber ganz ehrlich? Es ist bullshit! Einfach schlecht gelöst.

Außerdem, wer sagt denn, dass alle in Arcadia Bay sterben, wenn ich die Stadt opfere? Es ist wahrscheinlich, dass die meisten sterben werden, genauso wahrscheinlich ist es aber auch, das viele überleben.

Das wäre dann ein "X-Rätsel".

Das mit dem "Butterfly-Effect" habe ich im Prinzip schon im ersten Post angesprochen. Das Ganze ist, im Rahmen des Interpretationsspielraums, nicht logisch zu erklären. Es ist in dem Sinne halt Mystery. Metaphysik. Großvaterparadoxon. Was auch immer. Es lässt sich am besten mit Chloe in Verbindung bringen, wenn man Before the Storm spielt. Es sind aber bestenfalls nur Indizien, Vermutungen. Rachels Ohring, Chloes Haarfarbe, der blaue Schmetterling, der brennende Baum der von Rachels Wut quasi noch angefacht wird.....

Über das Totem haben wir z. B. noch gar nicht gesprochen. Friedhof der Kuscheltiere? xD

Aber gut, wir haben hier die Zeit-Paradoxa schon genug auseinandergedröselt.

Fakt ist, es sind zwei wunderschöne Spiele mit tollten Charakteren und guten Geschichten. Die Spiele bieten zwar auch einiges an klassischen Klischees aber sie schaffen es selbst, nicht als solches stehen zu bleiben.

Absolut klasse, für mich als Akte X-Fan, waren eben auch sämtliche Anspielungen auf die moderne Populärkultur.
Akte X, Twin Peaks, Blade Runner etc. Ich hätte das Spiel nur noch mehr gefeiert wenn Harrison oder Ridley Scott einen Cameo gehabt hätten! =D

Von meiner Warte her ganz klar zwei Titel, die man einfach gespielt haben muss!

Grüße
der "spooky" Hexer =P

Edit: Und Planet der Affen! Sie haben Planet der Affen erwähnt! xD
Post edited June 29, 2020 by TheHexer_pcg
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Ich persönlich fand Twin Peaks ja immer wesentlich besser, als Akte X.
Bei Akte X wussten die Macher einfach nie so richtig, wo wollen sie am Ende hin.
Sie hatten nie das Ende vor Augen. Sondern haben von Season zu Season ihre Drehbücher geschrieben.
Twin Peaks hingegen ist genial. ^__^
Und auch ich musste Schmunzeln, als Blade Runner und Planet der Affen ihre kleinen Cameo Erwähnungen hatten.
Gehören nämlich zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, im Sci-Fi Bereich.

Eigentlich wollte ich dazu schon früher etwas schreiben, aber habe es schlicht vergessen.
Vorweg. Es gibt kein "Richtiges Ende". Keines der beiden Enden wurde jemals zum "kanonischen Ende" erklärt.
Und die einzige, bisher veröffentlichte Comic Reihe, greift sogar das "Rette Chloe" Ende auf.
Bei Bedarf, kann ich euch auch schreiben, wie es dort ausgeht. Denn die Comics werdet ihr ohnehin nicht mehr selbst bekommen. Sind vergriffen und "out of print".

Tatsächlich favorisiere ich das "Rette Chloe" Ending. Und habe es auch zu meinem persönlichen, privaten "Kanon" ernannt.
Warum? Darauf gehe ich gerne näher ein.


Erstmal meine persönlichen, subjektiven Gründe.
Chloe und Max sind mir viel zu sehr ans Herz gewachsen. Hallo!? Chloe ist einfach awesome, und ihr Lieblingsfilm ist Blade Runner.
Wie unser "spooky" Hexer schon geschrieben hat. Chloe hat eine menge durchmachen müssen, im Leben.
Und damit kann ich mich einfach sehr gut identifizieren.
Mal ehrlich. Was ist an Arcadia Bay bitteschön rettenswert?
Bevor jetzt jemand mit Chloes Mutter, David, Warren und Co kommt, als Argument.
Seht ihr irgendwo am Ende, eine Bestätigung dafür, dass die nun alle tot sind?
Nein, die Stadt ist ziemlich verwüstet. Und es hat bestimmt ein paar Verletzte gegeben.
Aber die Verwüstung ist nicht so groß, dass da niemand hätte überleben können.
David dürfte da gerade Jeffersons....Spielkeller inspiziert haben, als der Sturm kam.
Da unten ist er vor dem Sturm absolut safe gewesen. Auch Joyce, Warren und Co dürften sich im Keller des Diners relativ sicher befunden haben.

Es geht doch bei dieser Entscheidung gar nicht darum, die (guten) Menschen der Stadt zu opfern.
Sondern diese "Drecksstadt" selbst. Etwas anderes impliziert dieses Ende doch gar nicht.

Arcadia Bay, ist eine von emotionaler Kaltherzigkeit, Oberflächlichkeit und Korruption durchtriebene Stadt.
Kein Wunder, dass sie einen Psychopathen wie Jefferson angelockt und ihm eine Heimat geboten hat.
Bei Jefferson bin ich mir übrigens ziemlich sicher, dass der Sturm dem Kerl alle Knochen im Leib gebrochen hat.
(Dass als kleine Anmerkung von mir, für nebenbei)

Außerdem haben wir ja schon festgestellt. Der Zeitreiseplot/Chloes Überleben triggert den Sturm....ja, macht vorne und hinten keinen Sinn. Und nein, auch Übernatürliches/Fantasy Elemente müssen im Rahmen eines Plots gewissen Erklärungen und Regeln unterliegen. Sonst machen sie keinen Sinn.

Hinzu kommt aber noch.
Wenn wir das "Safe Arcadia Bay" Ende wählen. Waren all die individuell getroffenen Entscheidungen, während der Geschichte völlig bedeutungslos.
Während sie am Ende von "Save Chloe" noch bestand haben.
Und ich betone nochmal, die Menschen in Arcadia Bay sind an dem Ende gewiss nicht alle tot. Außer einem qualvoll verendeten Jefferson.
(Ja...man merkt, ich hasse den Mistkerl inbrünstig.)

Dies ist (für mich) Chloes und Maxs Geschichte. Und deshalb ist es, als Abschluss für die Beiden. Die wahre "Coming of Age" Geschichte. Wenn dieses emotional kalte, korrupte Städtchen zerstört wird.
Dadurch können beide mit der Vergangenheit abschließen, und gemeinsam eine neue Zukunft für sich aufbauen.
Ebenso wie die überlebenden Einwohner von Arcadia Bay, Joyce, David, Warren und Co.


Und ich habe kein Problem damit, wenn jetzt jemand da anderer Meinung ist, als ich.
Es ist eine Geschichte, mit zwei wählbaren Enden. Und die auch auf kleinere Elemente analysiert betrachtet, jeder ein bisschen anders für sich interpretieren kann und darf.

Aber für mich, ist es die "Wiedervereinigung von Max und Chloe. Und Chloes Befreiung, von Arcadia Bay."


Zu dem Thema "Totem".
Ja, das Reh kann man einmal als Rachels Krafttier interpretieren. Dass Chloe und Max dabei beobachtet, wie sie sie finden. Damit sie abschließen und Ruhe finden kann.
Der Schmetterling ist natürlich eindeutig Chloes Totem.

Das Reh könnte aber auch Max Totem sein. Und ihr den Weg weisen.
high rated
@Cyber-Lune
du hast Post ^^

ich habe eins noch vergessen: Angus fucking "ichbastelausnemauspuffeinebazooka" MacGyver! xD

Fehlte nur noch Lee Majors als Colt Severs und in einer anderen Realität als Steve Austin. =D

--

Wie vieles im Leben, geht es in diesem Spiel eben auch darum seinen eigenen Weg zu finden.

Ich dachte beim ersten Spieldurchlauf auch: "Scheiß auf diese Stadt. Diese Stadt hat so viele Leichen im Keller. So viele unschuldige Seelen aufgezehrt! Leben zerstört." Diese Stadt hat mehr genommen als gegeben.
Max and Chloe forever! <3


They say that life's a carousel
Spinning fast, you've got to ride it well
[...]
And they'll tell you black is really white
The moon is just the sun at night
And when you walk in golden halls
You get to keep the gold that falls
It's heaven and hell, oh no

Fool, fool
Look for the answer